Vor ungefähr einem Monat habe ich bei meiner Betty vermehrt Probleme bei der Atmung festgestellt. Auffällig schwereres Atmen und starkes Schwanzwippen. Der Arzt stellte fest, dass sich ihre Leber stark vergrößert hat. Eine Fettleber wurde ihr schon vor fast 4 Jahren diagnostiziert, nur hatte es sich jetzt merklich verschlechtert. Abgesehen davon ist sie allerdings fit, ist aktiv, singt, frisst..
Der Arzt verordnete, Legalon Forte als Pulver über das Futter streuen. Das könnte auch ihr Partner Benny mit futtern.
Leider stellte ich nach knapp 2 Wochen fest, dass Bennys Kot sehr flüssig wurde und er stark abgenommen hatte. Die Vermutung war bzw. ist, dass er das Pulver nicht verträgt. Kurz nach der Aufnahme des Pulvers konnte ich auch bei Betty flüssigeren Kot feststellen, aber das pendelte sich schnell wieder ein und war nicht so auffällig wie bei Benny.
Bei Benny hatte sich zudem eine Appetitlosigkeit eingestellt. Er hörte früher auf zu futtern und Betty, die schon immer Probleme mit Übergewicht hatte, verputzte die ganzen Reste. Dadurch hat in kurzer Zeit Benny 8g verloren und sie zugenommen...
Ich war wieder beim Tierarzt, und er hatte zwar bislang keine solche Probleme mit Legalon Forte gemacht, aber ich sollte die Gabe stoppen. Da ich allerdings schon das Gefühl hatte, dass es Betty bei ihren Beschwerden hilft, soll ich es ihr weiterhin geben, jedoch in einer kleineren Dosierung. Für Benny bleibt das Pulver tabu.
Bei ihm wurde ein Ungleichgewicht in der Darmflora festgestellt und ich bekam für ihn ein Probiotikum mit.
Da die beiden dauerhaft Freiflug haben und nicht wirklich handzahm sind (sie futtern zwar aus der Hand, aber ansonsten wollen sie nichts von der Hand wissen), gestaltet sich das getrennt Füttern für mich sehr schwer. Ich versuche, Benny immer zu füttern, wenn er Anzeichen von Hunger hat, also auf dem Boden pickt und Reste sucht oder ganz offensichtlich ruft.
Meistens füttere ich sie immer aus der Hand. Wenn Betty jedoch mitkriegt, dass Benny frisst, dann ist sie nicht weit entfernt und sie ist wirklich gierig. Ich habe dann immer versucht, mit ihm das Zimmer zu verlassen. Es klappte einigermaßen. Es kostet zwar viel Geduld, dass er nicht vorher aufschreckt oder Betty dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung macht, aber es ging..
Ich hatte nach knapp einer Woche das Gefühl, dass es sich langsam stabilisiert. Sein Kot war nicht gut, aber fester. Er hatte ein paar Gramm mehr und es fingen an, Federchen an seinem Kopf zu wachsen. Bevor er krank wurde, hatte er gemausert, jedoch wurde diese scheinbar unterbrochen durch seinen Durchfall. Ich interpretierte es als gutes Zeichen, dass sein Körper vllt. wieder die Kapazitäten hat, neue Federn zu bilden. Leider wurde aber dann von einem Tag auf den nächsten der Kot wieder schlechter. Dazu kam, das konnte ich aber schon immer beobachten, dass er während der Mauser viel ängstlicher und schreckhafter ist. Das macht ein Füttern im anderen Zimmer unmöglich. Zum einen traut er sich nicht so weit zu fliegen, zum anderen braucht es nur ein kleines ungewohntes Geräusch und er fliegt wieder weg.
Ich bin schon viel am überlegen gewesen, ob ich es nicht einfach in Kauf nehmen sollte, dass Betty auch etwas mehr abkriegen würde, damit aber Benny einfacher mehr futtern kann. Allerdings hat sie jetzt nochmals 4g zugenommen und müsste ordentlich abspecken. Das ist mir auch etwas suspekt, wie sie so krass zunehmen konnte, obwohl sie kaum mehr abbekommen hat als sonst..
Wäre sie nicht krank, wäre die ganze Behandlung etwas leichter, bzw. ist es so kompliziert, dass sie eigentlich eine genau gegensätzliche Behandlung brauchen..
Jetzt habe ich es mit viel Geduld geschafft, Benny im Käfig einzusperren. Da stelle ich ihm ausreichend Futter rein. Betty sitzt auf den Ästen außerhalb und bekommt da ihr Legalon und Diätration.
Einen von beiden in einen Käfig zu locken ist leider gar nicht so leicht und braucht immer viel Zeit, damit ich sie dann separat füttern kann. Deswegen hatte ich bislang die Methode mit dem anderen Zimmer bevorzugt. Die ist jetzt leider nicht mehr möglich aufgrund seiner Schreckhaftigkeit und dadurch, dass sich sein Kot wieder verschlechtert hat..
In 4 Tagen habe ich wieder einen Termin beim Tierarzt.. Mein Verlobter sagt, ich soll Benny jetzt bis dahin im Käfig lassen und ihn da aufpäppeln mit ausreichend Futter. Mir fällt es allerdings schwer, ob es richtig ist, ihn so lange im Käfig zu lassen ohne Freiflug. Der Gedanke war auch, dass er durch weniger Bewegung auch wieder mehr Gewicht zunimmt. Er wuselt trotzdem durch den Käfig, wenn Betty drumherum wuselt oder er sucht einen Ausweg..
Soll ich ihn doch zwischendurch frei lassen und dann versuchen, ihn mit Kolbenhirse in den Käfig zu locken? Das klappt leider nicht immer, weil er zwischenzeitig auch einfach zu kaputt ist und kein Interesse an Futter zeigt. Da frage ich mich wieder, ob die Käfighaltung für ihn im Moment nicht doch besser ist. Nicht so viel Action und er hat jederzeit Zugang zu ausreichend Futter. Seine Partnerin ist ja auch um ihn herum. Kleiner Bonus ist auch, dass sie ganz nervös wird, wenn er futtert und sie nicht und sie um den Käfig klettert, fliegt und läuft und so mal mehr Bewegung hat. Sonst ist sie nämlich relativ faul.
Beim Versuch, einen in den Käfig zu locken bedient sie sich allerdings auch wieder an der Hirse, ist aber meistens schlau genug nur bis kurz vor den Käfig zu kommen, um dann wieder einen Abflug zu machen.
Wie würdet ihr mit der Situation umgehen? Habt ihr Tipps?
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